Der Moment der Entscheidung: Unsere Tragemutter & der Weg zum Vertrag

Veröffentlicht am 14. Mai 2025 um 07:00

Unsere Erfahrungen aus dem Leihmutterschaftsprozess in den USA. Die Wahl der richtigen Tragemutter war einer der emotionalsten Schritte auf unserer Kinderwunschreise. Doch mit der Entscheidung allein war es nicht getan: Es folgten vertragliche Regelungen, medizinische Vorbereitungen – und das berühmte Warten auf den Embryotransfer.

In diesem Beitrag teilen wir mit euch, wie wir uns für unsere Tragemutter entschieden haben, was genau im Vertrag mit einer Tragemutter geregelt wird, und welche Herausforderungen uns in dieser Phase besonders bewegt haben.

Die Entscheidung: Bauchgefühl trifft Verantwortung

Nach unserem ersten Kennenlernen per Zoom war klar: Es geht nicht nur um Kriterien oder Formalitäten – es geht um Vertrauen.

Unsere wichtigsten Fragen an uns selbst waren:

  • Fühlen wir uns wohl mit ihr?

  • Teilen wir ähnliche Werte?

  • Wie stellt sie sich die Zusammenarbeit vor?

Die endgültige Entscheidung war emotional. Denn ab diesem Moment wurde aus der abstrakten Vorstellung eine echte Partnerschaft. Wir wussten: Jetzt beginnt es wirklich.

Der Vertrag: Was wird eigentlich geregelt?

Viele fragen uns: „Muss man das wirklich alles vertraglich festhalten?“
Unsere Antwort: Ja – und das ist auch gut so.

In einem Tragemuttervertrag in den USA werden u. a. folgende Punkte geregelt:

  • Kommunikation: Wie oft & wie intensiv möchten beide Seiten in Kontakt stehen?

  • Geburtsplan: Dürfen die Intended Parents bei der Geburt dabei sein? Wer hält das Baby zuerst?

  • Muttermilch: Ist die Tragemutter bereit, nach der Geburt zu pumpen?

  • Medizinische Verantwortung: Wer trifft Entscheidungen bei Komplikationen? Welche Behandlungen sind gewünscht?

  • Lebensstil während der Schwangerschaft: Ernährung, kein Alkohol, keine riskanten Aktivitäten

  • Kostenübernahme & Entschädigungen: Von Schwangerschaftskleidung bis hin zu medizinischen Sonderkosten

Dieser Vertrag ist kein Misstrauensbeweis – sondern ein Schutzschild für beide Seiten. Er schafft Klarheit, bevor es emotional noch intensiver wird.

„Es ist ein Vertrag – aber vor allem ist es ein Ausdruck von Respekt und Wertschätzung.“

Medizinische Vorbereitungen: Wenn es ernst wird

Parallel zur Vertragsunterzeichnung beginnt die medizinische Vorbereitung:

  • Unsere Tragemutter startet mit Hormonbehandlungen

  • Wir warten auf den ersten Zyklustag, um den Embryotransfer (FET) zu planen

  • Koordination mit Klinik, Agentur und Ärzten

Für uns war diese Phase ein Wechselbad der Gefühle: Vorfreude, Unsicherheit und das Gefühl, vieles abgeben zu müssen.

Das berühmte Zwei-Wochen-Warten

Nach dem Embryotransfer beginnt die wohl nervenaufreibendste Zeit: Zwei Wochen, in denen man nichts tun kann – außer hoffen.

Für uns bedeutete das:

  • Lernen, Kontrolle loszulassen

  • Vertrauen in den Prozess und unsere Tragemutter

  • Strategien finden, um mit der Unsicherheit umzugehen

Unser Fazit: Mehr als nur ein Vertrag

Diese Phase hat uns gezeigt, dass Leihmutterschaft viel mehr ist als ein juristischer oder medizinischer Vorgang.
Es geht um Beziehung, Vertrauen und ein respektvolles Miteinander.
Und ja – auch um Geduld.

„Am Ende war es nicht der Vertrag, der uns Sicherheit gab – sondern die Verbindung zu unserer Tragemutter.“

🎧 Podcast-Tipp

👉 Die komplette Folge „Der Moment der Entscheidung + Vertrag“ könnt ihr euch hier anhören:
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Leihmutterschaft

❓ Wie findet man eine Tragemutter?

In den USA helfen spezialisierte Agenturen bei der Vermittlung zwischen Intended Parents und Tragemüttern. Die Auswahl erfolgt nicht über eine einfache Datenbank, sondern über persönliche Gespräche, einen Abgleich von Werten, Erwartungen und medizinischen Kriterien.
Agenturen begleiten beide Seiten von Anfang an und sorgen dafür, dass Tragemutter und Wunschfamilie gut zueinander passen.

❓ Was steht im Vertrag mit einer Tragemutter?

In einem Tragemuttervertrag werden viele wichtige Punkte festgelegt, die für beide Seiten Sicherheit und Klarheit schaffen. Dazu gehören unter anderem:

  • Art und Häufigkeit der Kommunikation während der Schwangerschaft

  • Der Geburtsplan (Anwesenheit der Intended Parents, wer hält das Baby zuerst)

  • Ob und wie lange die Tragemutter Muttermilch abpumpt

  • Wer in medizinischen Notfällen entscheidet und welche Maßnahmen erwünscht sind

  • Lebensstil-Regeln (z. B. kein Alkohol, gesunde Ernährung)

  • Übernahme von Kosten wie Kleidung, Arztbesuchen, Reisekosten und eventuelle Komplikationen

Der Vertrag dient nicht nur dem Schutz der Intended Parents, sondern auch der Tragemutter und ihrer Familie. Er regelt klare Abläufe für eine respektvolle und sichere Zusammenarbeit.