Leihmutterschaft USA: Ablauf & Anerkennung in Deutschland (Update 2025)

Wenn du nach dem Ablauf einer Leihmutterschaft in den USA suchst, bist du hier richtig. In diesem Artikel erklären wir Schritt für Schritt, wie eine Leihmutterschaft USA Ablauf typischerweise aussieht – vom ersten Gespräch mit einer Agentur über Verträge und IVF bis zur Geburt und zur Anerkennung in Deutschland. Wir verlinken auf vertiefende Guides zu Kosten, Recht und unseren eigenen Erfahrungen als werdende Väter.

Letzte Aktualisierung: 9. September 2025 • Autor:innen: Papaarade

Wichtiger Hinweis: Wir sind keine Jurist:innen und dieser Artikel ersetzt keine Rechtsberatung. Rechte, Verfahren und Kosten können sich ändern. Prüft immer die aktuellen Informationen im Zielbundesstaat und in Deutschland mit spezialisierten Kanzleien und Behörden.

Warum Leihmutterschaft in den USA?

Die USA gehören für viele Paare zu den wichtigsten Zielländern für eine Leihmutterschaft, vor allem wegen der im internationalen Vergleich relativ gut geregelten rechtlichen Rahmenbedingungen in mehreren Bundesstaaten.

  • Klare rechtliche Strukturen in vielen Bundesstaaten, insbesondere für gestationelle Leihmutterschaft mit Pre-Birth-Orders.
  • Erfahrene Agenturen & Kliniken mit jahrelanger Praxis in der Betreuung internationaler Paare.
  • LGBTQ+ inklusive Verfahren in zahlreichen Staaten, die schwule Paare und Regenbogenfamilien ausdrücklich einbeziehen.

Einen breiteren Überblick über andere Länder und Modelle findest du hier: Leihmutterschaft weltweit – rechtliche Rahmenbedingungen & Herausforderungen für LGBTQ+-Paare .

Leihmutterschaft USA: Ablauf Schritt für Schritt

Der konkrete Ablauf hängt von Bundesstaat, Agentur und Klinik ab. Die meisten Prozesse folgen jedoch einem ähnlichen Muster. Im Folgenden findest du den typischen Ablauf einer Leihmutterschaft in den USA von der ersten Orientierung bis zur Geburt.

1) Erste Orientierung & Agenturwahl

  • Informationsgespräche mit seriösen Agenturen führen, Budgetrahmen und Wunsch-Bundesstaat klären.
  • Fragen zu Transparenz, Kostenstruktur, rechtlicher Begleitung und Unterstützung für LGBTQ+ Paare stellen.
  • Idealerweise Referenzen und Erfahrungsberichte anderer Eltern einholen.

2) Matching mit der Tragemutter

  • Vorab-Screenings der Tragemutter zu Gesundheit, Vorgeschichte, Motivation und Familiensituation.
  • Abgleich eurer Werte, Vorstellungen und Rahmenbedingungen (zum Beispiel Reisen, Kommunikation, Geburtsplanung).
  • Kennenlernen per Video oder vor Ort, oft mit Unterstützung der Agentur.

3) Rechtliche Verträge

  • Unabhängige anwaltliche Vertretung für alle Beteiligten (Tragemutter, Intended Parents, gegebenenfalls Partner:innen).
  • Verträge nach dem Recht des jeweiligen Bundesstaats, inklusive Regelungen zu medizinischen Entscheidungen, Kompensation und Versicherung.
  • Prüfung, ob eine Pre-Birth-Order (vor der Geburt) oder Post-Birth-Order (nach der Geburt) vorgesehen ist.

4) Medizin & IVF

  • Bei schwulen Paaren oder wenn die Partnerin keine eigenen Eizellen nutzen kann, wird eine Eizellspenderin eingebunden.
  • IVF-Prozess: Stimulation, Eizellentnahme, Befruchtung und Embryonen-Kultivierung, gegebenenfalls mit genetischem Screening.
  • Vorbereitung der Tragemutter auf den Embryotransfer, anschließend pränatale Betreuung und regelmäßige medizinische Checks.

5) Schwangerschaft, Geburt & Pre-/Post-Birth-Order

  • Laufende Kommunikation zwischen euch, der Tragemutter, Agentur und medizinischem Team.
  • Geburt in einem Krankenhaus, das Erfahrung mit Leihmutterschaft und internationalen Familien hat.
  • Gerichtliche Pre- oder Post-Birth-Order zur rechtlichen Absicherung der Elternschaft im Geburtsstaat.
  • Organisation von Geburtsurkunde, Reisepapieren und Vorbereitung der Anerkennungsverfahren in Deutschland.

Detaillierte Praxisbeispiele und persönliche Einblicke findest du hier: Leihmutterschaft in den USA – der Ablauf Schritt für Schritt (unsere Erfahrungen) .

Legalität & Bundesstaaten (Update 2025)

Leihmutterschaft wird in den USA auf Ebene der Bundesstaaten geregelt. Es gibt Staaten mit sehr etablierten Verfahren, Staaten mit Einschränkungen sowie Staaten, in denen Leihmutterschaft wenig oder gar nicht geregelt ist.

  • Kalifornien, Illinois, Washington – seit vielen Jahren etablierte Praxis der gestationellen Leihmutterschaft, meist mit Pre-Birth-Orders und klaren Leitlinien für alle Beteiligten.
  • New York – seit 2021 erlaubt der Child-Parent Security Act gestationelle Surrogacy mit strengen Transparenz- und Schutzregeln für Tragemütter und Intended Parents.
  • Michigan – bisher letzter Staat mit einem strafrechtlichen Verbot von kompensierter Leihmutterschaft, der dieses Verbot aufgehoben hat. Seit 1. April 2025 sind dort rechtlich bindende Surrogacy-Verträge möglich, geregelt durch den Michigan Family Protection Act.

In vielen Staaten ist traditionelle Leihmutterschaft (mit genetischer Verbindung der Tragemutter) ausgeschlossen oder stark eingeschränkt. Für konkrete Entscheidungen solltet ihr immer eine auf Reproduktionsrecht spezialisierte Kanzlei im jeweiligen Bundesstaat beauftragen.

Einen vertieften internationalen Vergleich findet ihr im Blogbeitrag Leihmutterschaft weltweit – rechtliche Rahmenbedingungen & Herausforderungen für LGBTQ+-Paare .

Kostenüberblick

Viele Suchanfragen drehen sich um Leihmutterschaft USA Kosten. Leihmutterschaft in den USA ist mit hohen Kosten verbunden. Auf Basis unserer Recherchen und Erfahrungswerte liegt ein typischer Gesamtrahmen für eine Leihmutterschaft mit Eizellspende bei etwa 120.000 bis 150.000 US-Dollar, mit Puffer nach oben für besondere Situationen.

Zu den wichtigsten Kostenblöcken gehören:

  • Agenturleistungen (Matching, Koordination, Screening, Betreuung)
  • Kompensation und Auslagen der Tragemutter (Grundvergütung, Schwangerschafts- und Zusatzleistungen)
  • Medizin & IVF (Eizellspende, Embryonen-Erstellung, Embryotransfer, Schwangerschaft, Geburt)
  • Rechtliche Kosten (Verträge, Pre-/Post-Birth-Order, unabhängige Beratung)
  • Versicherungen (Schwangerschaft, Geburt, gegebenenfalls Neugeborenenversicherung)
  • Reise- und Aufenthaltskosten (Flüge, Unterkunft, Mietwagen, Alltag vor Ort)
  • Juristische Nachbereitung in Deutschland (Dokumente, Übersetzungen, Verfahren)

Eine ausführliche, Block für Block aufgeschlüsselte Beispielrechnung findest du im Artikel Was kostet eine Leihmutterschaft in den USA? – Kosten-Guide mit Beispielrechnung .

Agenturen & Kliniken – unsere Erfahrungen

Wir selbst arbeiten mit zwei eng miteinander verknüpften US-Partnern in Kalifornien: TLC Fertility Center (Tree of Life) als Kinderwunschzentrum und Pacific Surrogacy & Egg Donation (PSED) als Agentur.

TLC Fertility Center (Tree of Life)

  • Kinderwunschzentrum in Los Angeles mit Fokus auf IVF, Eizellspende und Betreuung internationaler Paare.
  • Erfahrung in der Zusammenarbeit mit schwulen Paaren und Regenbogenfamilien.
  • Medizinische Begleitung vom ersten Zyklus bis zur Geburt der Tragemutter.

PSED – Pacific Surrogacy & Egg Donation

  • Agentur für Matching, Screening der Tragemutter, Koordination und rechtliches Rahmenwerk.
  • Enge Verzahnung mit TLC, sodass medizinische und organisatorische Schritte ineinandergreifen.
  • Deutschsprachige Ansprechpartner:innen, was die Kommunikation erheblich erleichtern kann.

Weitere Informationen:

Transparenz-Hinweis: Wenn ihr Tree of Life (TLC) oder PSED über unsere Empfehlung kontaktiert, könnt ihr Papaarade gern erwähnen. Das unterstützt unsere Arbeit und ist für euch selbstverständlich kostenfrei.

Anerkennung in Deutschland

In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, unter anderem nach § 1 Embryonenschutzgesetz (ESchG) und § 13 Adoptionsvermittlungsgesetz (AdVermiG). Trotzdem können Kinder, die im Ausland durch Leihmutterschaft geboren wurden, rechtlich abgesichert werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Rechtslage – Kurzüberblick

  • Deutsche Gerichte haben in mehreren Entscheidungen klargestellt, dass ausländische Gerichtsentscheidungen zur rechtlichen Elternschaft grundsätzlich anerkannt werden können, wenn sie dem Kindeswohl nicht widersprechen und keine schwerwiegende Verletzung des deutschen ordre public vorliegt.
  • In vielen Fällen wird die Elternschaft des genetisch verwandten Elternteils über die ausländische Gerichtsentscheidung anerkannt.
  • Der zweite Elternteil (ohne genetische Verbindung) muss häufig über eine Adoption (zum Beispiel Stiefkindadoption) rechtlich abgesichert werden.

Welche Schritte konkret möglich sind, hängt von der Ausgestaltung der ausländischen Entscheidung, dem Bundesland und der Praxis der zuständigen Gerichte und Standesämter ab.

Typische Schritte & Dokumente

Häufig benötigte Unterlagen und Schritte sind unter anderem:

  • Gerichtliche Pre- oder Post-Birth-Order aus dem US-Bundesstaat, die die rechtliche Elternschaft regelt.
  • Ausländische Geburtsurkunde mit Apostille oder Legalisation, in der die Eltern eingetragen sind.
  • Nachweis der genetischen Abstammung (zum Beispiel durch ärztliche Bestätigung oder Laborbefund, wenn erforderlich).
  • Beglaubigte Übersetzungen aller relevanten Dokumente.
  • Gegebenenfalls Vaterschaftsanerkennung oder Adoptionsverfahren für den zweiten Elternteil.

Die genaue Vorgehensweise klärt ihr am besten mit einer auf Familien- und Abstammungsrecht spezialisierten Kanzlei in Deutschland.

Einen vertiefenden Überblick zur Situation von Regenbogenfamilien und zur Anerkennung rechtlicher Elternschaft findet ihr in eurem Artikel Europäischer Vergleich – Rechte für queere Familien in der EU .

FAQ Leihmutterschaft USA

Ist Leihmutterschaft in den USA legal?

Ja, in vielen Bundesstaaten gibt es klare rechtliche Rahmenbedingungen, zum Beispiel in Kalifornien, Illinois, New York und seit 2025 auch in Michigan. Die Details, etwa wer als Intended Parent zugelassen ist und wie genau die Verträge aussehen, unterscheiden sich jedoch von Staat zu Staat.

Wie lange dauert der Prozess?

Viele Paare erleben einen Zeitraum von etwa 18 bis 24 Monaten vom ersten Beratungsgespräch über Matching, medizinische Schritte und Schwangerschaft bis hin zur rechtlichen Anerkennung und Rückkehr nach Deutschland. In Einzelfällen kann es schneller gehen oder deutlich länger dauern, zum Beispiel bei medizinischen Komplikationen oder längeren Wartezeiten auf ein passendes Matching.

Wie hoch sind die Kosten?

Realistisch solltet ihr mit mindestens 120.000 bis 150.000 US-Dollar für eine Leihmutterschaft mit Eizellspende in den USA rechnen, plus Puffer. In unserem Kosten-Guide gehen wir im Detail auf typische Kostenblöcke, versteckte Kosten und praktische Spartipps ein: Was kostet eine Leihmutterschaft in den USA?

Welche Unterlagen brauche ich für Deutschland?

Häufig braucht ihr:

  • Pre- oder Post-Birth-Order aus dem Geburtsstaat
  • Geburtsurkunde mit Apostille
  • Nachweis der genetischen Abstammung (wenn verlangt)
  • Beglaubigte Übersetzungen
  • Gegebenenfalls Vaterschaftsanerkennung und Unterlagen für eine Adoption

Die Anforderungen können je nach Bundesland und Einzelfall variieren, daher lohnt sich frühzeitige Rechtsberatung.

Ist Leihmutterschaft strafbar, wenn wir in Deutschland wohnen?

Leihmutterschaft im Inland ist in Deutschland verboten, aber viele Paare aus Deutschland nutzen legale Angebote im Ausland. Ob im Einzelfall strafrechtliche Risiken bestehen, hängt von der genauen Gestaltung des Vorgehens ab. Klärt das unbedingt mit einer spezialisierten Kanzlei, bevor ihr verbindliche Verträge unterschreibt.

Ressourcen & Coaching – eure nächsten Schritte

Wenn ihr gerade erst mit der Recherche beginnt, empfehlen wir euch diese vertiefenden Beiträge:

Auf unserer Ressourcenseite findest du außerdem Bücher, Studien, Checklisten und Tools rund um Leihmutterschaft, Regenbogenfamilien und moderne Vaterschaft.

Wenn du dir eine engere Begleitung wünschst, unterstützen wir dich mit Papaarade Coaching – zum Beispiel bei:

  • Entscheidungsfindung Leihmutterschaft vs. andere Wege zur Elternschaft
  • Kommunikation im Umfeld (Familie, Freundeskreis, Arbeitgeber:innen)
  • Mentaler Vorbereitung auf Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach

Hier findest du alle Coaching-Pakete und ein kostenloses Kennenlerngespräch.


Papaarade ist ein Papa-Blog, Podcast und Coaching-Angebot, das die Reise zweier schwuler Väter aus Deutschland dokumentiert, die durch eine Leihmutterschaft in den USA Eltern werden. Mit unseren Inhalten möchten wir Fakten, Erfahrungen und Emotionen verbinden, damit mehr queere Familien ihren eigenen Weg zur Elternschaft gehen können.